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S.
PROF. DR. FREUD
WIEN IX., BERGGASSE 19.
12. Dez 15
Dear Dr Brill
Anbei der Protest an die Am. Med.
Assoc. Möge er wirken! Von einem
Versuch, jetzt ein Copyright zu erwirken,
rät mir jeder ab. Wenn ich Ihnen
eine Vollmacht senden sollte, müß-
ten Sie mir genau vorschreiben, wie
sie sein, was sie enthalten u von wem
sie legalisirt sein soll. Ich glaube, der
Aufschub Ihrer Übersetzungen trägt
die Hauptschuld an dieser Konkurrenz.
Gewiß ist es nicht Ihre Schuld.Ich schreibe Ihnen kurz, um dem Brief
rasche Beförderung zu sichern. Beide
Krieger sind am Leben und dekorirt,
der dritte, Oliver, baut an einem Tunnel
und soll am 19 dM. heiraten. Das Er-
scheinen unserer Zeitschriften ist gesichert.
Über das Wolbefinden Ihrer Familie
freue ich mich sehr.Herzlichen Gruß
Ihr
Freud -
S.
PROF. DR. FREUD
WIEN, IX. BERGGASSE 19.
12 Dez 15
An die „American Medical
Association“Hochgeehrte Herren Kollegen
Ich habe in Erfahrung gebracht, dass
ein Dr William J. Robinson Arbeiten
von mir, die in deutscher Sprache er-
schienen sind, in englischer Übersetzung
veröffentlicht. Obwol die bestehenden
Gesetze dies nicht verbieten, hoffe ich doch
auf Ihre Zustimmung, wenn ich gegen
diese materielle und wissenschaftliche
Schädigung protestiere. Ich kenne Herrn
Dr Robinson nicht und habe für
die Verlässlichkeit seiner Übersetzung
keine Garantie. Der einzige, dem
ich die Erlaubnis zur Übersetzung
meiner Arbeiten ins Englische gegeben
habe, ist Dr A. A. Brill in New York.In vorzüglicher kollegialer Hochachtung
Prof. Freud